DIE HERAUSFORDERUNG
Hitzerekorde, Starkregen, versiegelte Flächen und geschotterte Vorgärten.
Während die Klimakrise vor unserer Haustür steht, wird in Bergheim immer noch nicht genug getan. Dabei hat der Stadtrat schon 2019 beschlossen: Bergheim soll bis 2045 klimaneutral sein. Aber Papier ist geduldig – und die Wirklichkeit sieht anders aus:
Hitzerekorde und Starkregen nehmen zu
Immer mehr Vorgärten werden zu Steinwüsten
Die Flächenversiegelung geht fast ungebremst weiter
Mit Projekten wie der L93n wird weiter auf 20 Jahre alte Planungen gesetzt – das ist rückwärtsgewandte Infrastrukturpolitik
KFZ-Verkehr und konventionelles Bauen retten kein Klima.
Und beim Ausbau der Erneuerbaren? Stillstand seit Jahren.
Bedburg macht längst vor, wie’s geht: Einnahmen aus Wind und Sonne haben die Stadt aus der Haushaltssicherung geholt.
Bergheim bremst – und verschläft Chancen.
Gleichzeitig sollen in den nächsten Jahren tausende Neubürger*innen nach Bergheim ziehen – bei einer Flächenpolitik, die schon jetzt auf Kosten der freien Landschaft geht.
Unser Ackerboden ist endlich. Mehl und Kartoffeln wachsen nicht im Supermarkt.
Das geht nur gemeinsam mit der Landwirtschaft. Doch viele Bäuerinnen und Bauern haben (verständliche) Vorbehalte gegen ökologische Auflagen. Dabei wollen 80 % der Menschen in Deutschland längst eine andere Landwirtschaft: naturnah, mit mehr Tierwohl, ohne Pestizide und Chemie.
1. STATUS QUO IN BERGHEIM - Was (noch) nicht funktioniert
Der Beschluss „Klimaneutral bis 2045“ in Bergheim ist gesetzt – doch die Umsetzung hinkt deutlich hinterher.
FLÄCHENVERSIEGELUNG & STADTGRÜN
In NRW haben die Siedlungs und Verkehrsflächen zwischen 2005 und 2015 um fast 6 % zugenommen – vergleichbar mit der Fläche von Düsseldorf und Essen zusammen
Im RheinErftKreis sank der relative Waldanteil von elf auf rund acht %, Aufforstungen kompensieren nur teilweise.
In Bergheim gehen Vorgärten verloren, werden zu Steinwüsten – bei Hitze, Starkregen und Verlust der Biodiversität.
ENERGIE & ERNEUERBARER AUSBAU
Der Ausbau der Erneuerbaren Energien stagniert – viele Dächer bleiben ungenutzt, Windprojekte stocken
MOBILITÄT & INFRASTRUKTUR
Großprojekte wie die L93n basieren auf Planungen aus den 2000er Jahren. Sie bedienen weiter autozentrierte Verkehrsmodelle – entgegen klimagerechter Mobilität.
WOHNRAUM & FLÄCHENPOLITIK
Bergheim soll in den kommenden Jahren tausende Neubürger*innen aufnehmen.
Der Druck auf freie Landschaft und Ackerboden wächst – bei gleichzeitig fehlender nachhaltiger Planung.
KLIMAFOLGEN SPÜRBAR
Hitzestress, Trockenstress, Starkregen – die Folgen des Klimawandels sind nicht mehr hypothetisch, sondern treffen Bergheimer*innen unmittelbar. Besonders ältere Menschen und Familien mit kleinen Kindern leiden.
Kurz gesagt: Das Ziel ist da. Die Richtung fehlt – besonders bei Stadtgrün, erneuerbarer Energie, klimafreundlicher Planung und nachhaltigem Wohnungsbau.
2. UNSERE VORSCHLÄGE – Was wir jetzt ändern müssen
STADTGRÜN AUSBAUEN: ALLE.ALLEEN.ANLEGEN.
Ein neuer Bethlehemer Wald wird an historischer Stelle gepflanzt
Alle Straßen sollen mit Bäumen bepflanzt werden
STADTPLANUNG KLIMAGERECHT: BERGHEIM ALS MODELLSTADT
Neue Baugebiete werden klimaneutral und ÖPNV-nah geplant
Keine Steinwüsten mehr in Vorgärten
Klima.Modell.Stadt-Label für nachhaltige Bauprojekte
ENERGIEWENDE UMSETZEN: ALLE.DÄCHER.SOLAR.
Solarförderprogramm für alle Bergheimer Dächer
Bürgerbeteiligung an Energieprojekten wie „Glessen Autark“
Kooperation mit der Bürgerenergiegenossenschaft WirEnergieRheinErft eG wird intensiviert und öffentlichkeitswirksam beworben
Bei allen Bürger.Mit.Wirkung-Veranstaltungen wird sie vorgestellt. Ziel: Jeder Bürgerin erhält zum Start einen Genossenschaftsanteil
LANDWIRTSCHAFT WANDELN: LAND(WIRT)SCHAFT BEGRÜNEN
Hecken, Blühflächen, Biotopverbund
Erhalt von Kaltluftschneisen zwischen Wohngebieten
Aufbau einer Palaterra-Anlage zur CO₂-Speicherung im Bode
E-MOBILITÄT ANSCHIEBEN
Mehr Ladesäulen
E-Dienstflotte & Jobbike-Förderung in der Verwaltung
KOMMUNALE WÄRMEPLANUNG & ABWÄRMENUTZUNG
Bergheim braucht eine kommunale Wärmeplanung, die alle verfügbaren lokalen Quellen einbezieht
Die Abwärme des geplanten Rechenzentrums muss genutzt werden – z. B. für das Projekt "Erftoase", ein klimaneutrales Aqualand und Rehazentrum in Paffendorf
Wärmenetze sollen dort ausgebaut werden, wo dichte Bebauung und Einspeisung möglich sind
3. UMSETZUNG – So machen wir´s konkret
Klimaneutrale Stadtentwicklung braucht klare Prioritäten, Beteiligung und mutige Entscheidungen. Deshalb fordern wir:
Einen Masterplan „Klimaneutrales Bergheim 2045“ mit verbindlichen Zielen, Etappen und Monitoring durch die Stadtverwaltung
Ein Klimabudget im städtischen Haushalt, das Investitionen in grüne Infrastruktur und erneuerbare Energien priorisiert
Einen Klima-Bauausschuss im Stadtrat, der alle Bauvorhaben auf Klima- und Flächeneffizienz prüft
Mehr Bürgerbeteiligung durch offene Werkstätten, digitale Beteiligung und Infoformate wie „Klimastadt.Bergheim – Wir planen gemeinsam“
Kooperationen mit regionalen Akteuren wie Bauernverband, Energiegenossenschaften, Handwerk, Schulen und Initiativen
Ein Schlüssel liegt im Boden.
CO₂-Speicherung durch Humusaufbau gelingt nur, wenn Stadtplanung, Landwirtschaft und Energiepolitik zusammengedacht werden – z. B. durch die geplante Palaterra-Anlage.
4. UNSER FAZIT
Klimaschutz ist kein Extra – er ist die Grundlage für gutes Leben in Bergheim.
Wir brauchen eine Stadtentwicklung, die Klima, Boden und Zukunft zusammendenkt.
Nicht irgendwann. Jetzt.
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