DIE HERAUSFORDERUNG
Seit 2021 hat Bergheim einen Masterplan Mobilität. Darin ist klar: Die Zukunft gehört dem Rad-, Fuß- und Nahverkehr – nicht noch mehr Autoverkehr. Doch bis heute hapert es an der Umsetzung.
Der Klimawandel erfordert ein Umsteuern – weg vom motorisierten Individualverkehr, hin zu nachhaltigen Mobilitätsformen.
Die Realität: Fuß- und Radwege sind oft in schlechtem Zustand, zugeparkt oder gar nicht vorhanden.
Ein Beispiel: Der Radweg zwischen Büsdorf und Niederaußem wurde schon 1991 beschlossen – und ist immer noch nicht gebaut.
Zentrale Ursache für Unfälle: überhöhte Geschwindigkeit.
Tempo 30 innerorts verringert Unfallrisiko, Lärm und Abgase – und wird im Lärmaktionsplan der Stadt seit Jahren gefordert.
Gleichzeitig bietet der Strukturwandel neue Chancen:
Die Umnutzung der RWE-Werksbahnen, die geplante Stadtbahnlinie 4 und die Erft-S-Bahn können das Rückgrat eines zukunftsfähigen Verkehrsnetzes bilden.
Was Bergheim nicht braucht: noch mehr neue Straßen, die später vergammeln.
Was Bergheim braucht: Sanierung, Sicherheit, gute Alternativen zum Auto.
STATUS QUO IN BERGHEIM:
VERKEHRSPOLITIK IM RÜCKSTAND
Bergheim hat seit 2021 einen Masterplan Mobilität – doch die Realität hinkt den Zielen hinterher.
Fuß- und Radwege sind vielerorts in schlechtem Zustand, zugeparkt oder gar nicht vorhanden.
Beschlossene Projekte wie der Radweg zwischen Büsdorf und Niederaußem warten seit Jahrzehnten auf Umsetzung.
Schulwege sind unsicher, Tempolimits oft nur auf dem Papier wirksam.
Gleichzeitig fließt noch immer zu viel Geld in neue Straßen – obwohl der Sanierungsstau bei den bestehenden riesig ist. Die im Haushalt eingeplanten Mittel reichen nicht aus: Würde man so weitermachen, wäre Bergheims Straßennetz frühestens 2080 wieder intakt.
Obwohl die Verkehrswende beschlossen ist, wird sie bisher kaum spürbar. Während Städte in der Region mutig umsteuern, tritt Bergheim auf der Stelle – mit Risiken für Sicherheit, Klima und Lebensqualität.
2. UNSERE VORSCHLÄGE
. FAIRER FUSS- UND RADVERKEHR
Bau aller fehlenden Radverbindungen zwischen den Ortsteilen innerhalb der nächsten fünf Jahre.
Durchgehende, farbig markierte Radfahrstreifen in allen Ortsdurchfahrten.
Freigabe der K22n (Oberaußem–Kenten) für Fuß- und Radverkehr sowie für Rettungsfahrzeuge.
AUF SICHEREN STRASSEN UNTERWEGS
Erhalt vor Neubau! Das Straßenzustandskonzept zeigt großen Sanierungsbedarf – auch ohne Landes- und Bundesstraßen.
Schluss mit Warnschildern statt Reparaturen: Straßenschäden müssen behoben, nicht beschildert werden.
Die geplante L93n-Ortsumgehung Fliesteden–Büsdorf lehnen wir ab – wegen Flächenfraß und Naturzerstörung.
Schulwegsicherheit verbessern: Hol- und Bringzonen einrichten, Halteverbote im Schulumfeld kontrollieren, Fahrradstraßen an Schulen einrichten
VERKEHR UND MENSCHEN BERUHIGEN
Tempo 30 auf allen städtischen innerörtlichen Straßen: 2020 beschlossen – jetzt endlich umsetzen!
Fahrradstraßen an allen vorgeschlagenen Standorten einrichten – wie im Masterplan Verkehr vorgesehen.
Mehr Spielstraßen in Neubaugebieten – für sichere und lebendige Nachbarschaften.
ÖFFENTLICHER NAH- UND FERNVERKEHR
Die geplante Stadtbahnlinie 4 über Glessen, Büsdorf und Fliesteden bis Niederaußem verlängern.
Anbindung der Strecke Rommerskirchen–Niederaußem an die Hambachbahn – weiter nach Bergheim und Elsdorf.
Die Erftbahn RB 38 zur vollwertigen S-Bahn ausbauen: 20-Minuten-Takt mit je 2 Fahrten pro Stunde nach Horrem und Köln.
Barrierefreiheit an allen Haltestellen konsequent umsetzen. Hier besonders: Bahnhof Bergheim – Kommune soll endlich Lösungen gemeinsam mit der Deutschen Bahn umsetzen für die Unterführung und Rampe
Das Kraftraum-Shuttle braucht einen neuen Namen, leichten Zugang und bessere Kommunikation – damit es auch wirklich genutzt wird.
3. PLANUNG UND UMSETZUNG:
Schritt für Schritt zur Verkehrswende
Verkehr nicht nur planen, sondern machen! Der Masterplan Mobilität darf kein Papiertiger bleiben – wir brauchen klare Prioritäten, verbindliche Zeitpläne und transparente Erfolgskontrollen.
Mittel umschichten statt aufstocken: Geld für neue Straßenprojekte muss in den Erhalt, den Ausbau des ÖPNV und sichere Rad- und Fußwege fließen.
Bürgerbeteiligung stärken: Die besten Lösungen entstehen vor Ort. Deshalb wollen wir Beteiligungsformate wie „Bürger.Mit.Wirkung“ ausweiten – für mehr Mitsprache bei der Gestaltung von Verkehrswegen, Haltestellen, Schulwegen und Spielstraßen.
Stadt und Kreis gemeinsam denken: Viele Verkehrsachsen enden an Verwaltungsgrenzen. Wir setzen uns für eine koordinierte Verkehrsplanung mit dem Rhein-Erft-Kreis, den Nachbarkommunen und dem VRS ein.
Förderprogramme aktiv nutzen: Für barrierefreie Haltestellen, Fahrradstraßen, emissionsfreie Busse oder den S-Bahn-Ausbau gibt es Landes- und Bundesmittel. Bergheim muss sie konsequent abrufen.
4. UNSER FAZIT
Bergheim braucht keine weiteren Straßen – sondern eine echte Verkehrswende.
Mobilität muss sicher, klimafreundlich und für alle zugänglich sein – egal ob zu Fuß, mit dem Rad, im Bus oder auf der Schiene.
Wir wollen Verkehrspolitik, die sich an den Menschen orientiert – nicht am Auto.
Was wir brauchen, ist kein Weiter-so, sondern ein mutiger Richtungswechsel.
- Wir setzen auf gute Wege statt auf neue Umgehungen.
- Wir wollen saubere Luft, leise Straßen und sichere Schulwege.
- Wir machen Mobilität fair – für alle Generationen.
Bergheim soll sich bewegen – aber in die richtige Richtung.
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