ZUHAUSE FÜR ALLE – WOHNRAUM NEU DENKEN IN BERGHEIM

DIE HERAUSFORDERUNG 

Seit 2020 ist die Bevölkerung Bergheims deutlich gestiegen: von rund 61.000 auf über 66.000 Einwohner:innen. Hauptgrund sind Zuzüge, insbesondere aus dem Kölner Umland Bergheim wächst. In Kombination mit Abriss von Wohnraum in den letzten 10 Jahren führt dies  zu einem enormen Druck auf den Wohnungsmarkt. 

Die geplante Ansiedlung digitaler Großunternehmen (z. B. Microsoft Großrechenzentrum und Digitalparks) wird diesen Trend verstärken.  

Bereits 2019 zeigte das Pestel-Gutachten: Bergheim braucht dringend mehr bezahlbaren Wohnraum. 

Mit dem Stadtentwicklungskonzept 2035 hat die Stadt wichtige Leitlinien gesetzt. Doch der Wohnraumbedarf steigt schneller als der Neubau. Besonders betroffen: Familien, Alleinerziehende, Senior:innen und junge Menschen. Als BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Bergheim setzen wir uns für eine soziale, nachhaltige und zukunftsfähige Wohnraumpolitik ein. 

Wir Grüne wollen bezahlbaren Wohnraum für alle schaffen – von jungen Familien über Studierende und Auszubildene bis hin zu Senior:innen.  

Unsere Vision: Eine lebenswerte Stadt für alle Generationen, in der nachhaltiges Bauen, soziale Teilhabe und Flächenschonung Hand in Hand gehen. Dazu gehört auch: mehr Geschosswohnungsbau und soziale Quartierskonzepte statt weiterer Flächenversiegelung. Boden ist nicht unendlich verfügbar.  

Wir verbinden sozialen Wohnungsbau mit dem Erhalt unserer Heimat.  

Nachhaltiges Bauen ist auch kein Wiederspruch zum günstigen Wohnen. Durch hohe Klima- und Umweltstandards sinkt der Energieverbrauch erheblich und macht das Wohnen unabhängiger von Preissteigerungen durch Kriege und die Profitgier von Energiekonzernen. 

1. STATUS QUO IN BERGHEIM 

  • Mietpreise steigen moderat, liegen aber mit 10,3–10,8 €/m² über dem Schnitt im ländlichen Raum. 

  • Neubautätigkeit stagniert, die meisten Wohnraumförderungsprogramme sind derzeit eingeschränkt. Grundstückspreise sind enorm gestiegen, das führt dazu, dass sie für junge Familien immer weniger leistbar sind und dementsprechend auch im Bergheimer Stadtgebiet zu „Ladenhüter“ werden (Bsp. Baugebiet „Am Gillbach“ in Rheidt-Hüchelhoven: Preis 455,- €/m2, Grundstückspreise von 162.000 € bis 450.000 €, die Vermarktung hat am 14.02.2024 begonnen und ist immer noch nicht abgeschlossen -  Stand Juni 2025). 

  • Der Zuzug aus dem Kölner Umland verstärkt den Druck auf den Wohnungsmarkt in den zentralen Stadtteilen Bergheims – trägt jedoch zugleich zur Entlastung des überhitzten Preisniveaus in der Großstadt bei. 

  • Es fehlt an kleinen, barrierearmen und gemeinschaftlichen Wohnformen. 

2. UNSERE VORSCHLÄGE 

LANGFRISTIGES  DENKEN STATT KURZFRISTIGER PROFIT 

  • Jedes Jahr fallen Sozialwohnungen aus der Bindung. Wir wollen den kommunalen Wohnungsbau stärken: Wohnungen in städtischer Hand bleiben dauerhaft bezahlbar. Das hat Bergheim 2016 beim Bau der Häuser für Geflüchtete bewiesen. 

  • Vergabe von städtischen Grundstücken in Erbpacht: Statt Flächen zu verkaufen, um Haushaltslöcher zu stopfen, sollen sie langfristig der Stadtgesellschaft dienen und das Wohnen bezahlbar machen 

NEUE WOHNFORMEN FÜR MEHR MITEINANDER 

  • Förderung von Mehrgenerationenwohnen: Begegnung, gegenseitige Unterstützung und Gemeinschaftsräume schaffen soziale Netze. 

KLEIN UND INNOVATIV 

  • Ausweisung von Flächen für kompaktes Wohnen (Tiny Houses),  

z. B. auf innerstädtischen Restflächen. 

  • Bau von Auszubildenen- und Studierendenheimen. 

WOHNRAUM NACH BEDARF 

  • Digitale Wohnungsbörse: Ältere Menschen finden leichter kleinere Wohnungen, jüngere Familien bekommen mehr Platz. Kombinierbar mit Pflegedienstleistungen. 

  • Barrierefreier Umbau und energetische Sanierung unterstützen: Damit Menschen länger in ihren eigenen vier Wänden leben können und Einfamilienhäusern zu Mehrfamilienhäusern werden können. 

GRUNDPRINZIPIEN 

  • Wohnvielfalt: Von Sozialwohnungen über generationenübergreifendes Wohnen bis zu innovativen Wohnformen. Das Einfamilienhaus in Geschossigkeit denken! 

  • Leerstand aktivieren, Brachflächen nutzen, Bestand energetisch sanieren, zB in Paffendorf und Quadrath-Ichendorf (sh. hierzu Quartierskonzepte der Stadt Bergheim von März 2025 >> Sh. Kapitel Klima). 

  • Kommunalen Einfluss stärken: Bodenbevorratung, Erbpacht, Konzeptvergaben, eigene städtische Wohnbaugesellschaft. 

3. PLANUNG UND UMSETZUNG 

BESTANDSENTWICKLUNG VOR NEUBAU 

  • Kommunales Leerstandskataster einführen. 

  • “Wohnungsbörse” für Tausch, Umnutzung, Sanierung und Verdichtung (z. B. Umbau Einfamilienhäuser zu Mehrfamilienhäusern). 

NEUBAU GEZIELT GESTALTEN 

  • Landes- und Bundesförderung für soziale Träger,  Genossenschaften und barrierefreies Bauen aktiv nutzen. 

  • Erarbeitung eines städtischen Wohnraumentwicklungskonzepts mit Trägern, Gesellschaften und Bürger:innen. 

  • Neue Wohnformen prüfen: z. B. Holzmodulbau, flächenschonendes Bauen,  Wohnen im Strukturwandel. 

NACHHALTIGE STADTPLANUNG: 

  • Nachverdichtung vor Neubau auf der “grünen Wiese”. 

  • Einsatz von Recyclingbaustoffen. 

  • Solardach als Standard. 

  • Digitalisierung von Bauanträgen und Planungsprozessen beschleunigen. 

4. UNSER FAZIT 

Wohnen ist ein Menschenrecht – kein Spekulationsobjekt. 

Wir Grüne wollen, dass Bergheim auch in Zukunft eine Stadt bleibt, in der Menschen aller Lebenslagen ein Zuhause finden. Dazu braucht es politischen Willen, gute Planung und den Mut, neue Wege zu gehen. Jetzt ist die Zeit, damit zu beginnen. 

Quelle: 

Vermarktung Grundstücke “Am Gilbach” 

https://www.bergheim.de/stadtraum/wohnen-und-bauen/grundstuecksangebote.php 

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